Für das Festivals der Regionen konnte ich acht Personen verschiedenen Alters gewinnen, mit mir zusammenzuarbeiten. Sechs Frauen und zwei Männer, die ich entweder schon lange kenne, die mir durch einen Sprachkurs vorgestellt wurden, die in Marchtrenk, Linz, Ottensheim oder Gallneukirchen wohnen, habe ich mehrmals getroffen. Wir haben uns ausgetauscht oder versuchten hin und her den improvisierten Übersetzungen zu folgen. Ich wurde zu einem Gastmahl eingeladen, im Sprechcafe haben wir gespielt oder ich hörte ihre Berichte wieder neu, die ich schon glaubte zu kennen.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit institutionellen Räumen, die in Grenzbereichen errichtet werden. Die Grenze, an der wir nicht mehr hier und noch nicht dort sind, wird zum Ort der Sehnsucht, der Gefahr und Verteidigung, der Fragen und Konfrontationen.
Entwickelt 1993 in Zusammenarbeit mit der Kanadierin Betty Spackman in der Projektwerkstatt des OK in Linz, kann diese Sechs-Monitor-Videoinstallation nun wieder aufgestellt werden. Ich suche die Zusammenarbeit mit Initiativen und Institutionen, um in unterschiedlichen Zusammenhängen, in Schulen, in öffentlichen Gebäuden und kommerziellen Zentren die aktuelle Diskussion zu unterstützen.
Zwischenraum
200 x 200 x 650cm
Metall/Textil/Video/Animation
Drei Meter eines bedruckten Stoffballens zeigen den Grundriss des "Zimmer für sich allein" von Virginia Woolf (nach einer Skizze von Edith Friedl) und Fragen von Anja Westerfrölke, die Zitaten aus dem 1929 veröffentlichen Essay gegenübergestellt sind.
"Ein Zimmer für sich allein" ist zum Slogan geworden. 85 Jahre nach der Veröffentlichung dieses Essays verweist er noch immer auf die Bedürfnisse von Frauen. Manche Frauen haben feministische Texte gelesen und diskutiert, andere haben das nicht getan. Die Situation der Frauen in der Gesellschaft hat sich verändert. Hat sie sich wirklich? Bücher wurden veröffentlicht, Aktivistinnen haben sich organisiert, einflussreiche Interviews wurden dokumentiert - wo sind diese alle geblieben? Wo wird diese Vergangenheit bewahrt und was wird für die Zukunft unternommen?
Das www erfüllt in diesen künstlerischen Arbeiten verschiedene Aufgaben. Als komplexer Zugang zu aufbereiteten Informationen (PLOT) als Medium, das mit Buch, Ton und Rauminstallation in Beziehung steht (READING ROOM), als Auseinandersetzung mit Ort und Material (STRAND), als Zugang und Umweg zu Literatur (DOMINOA) In der Rolle als Speicher, erhält er die Bedeutung durch die Subjektivität der jeweiligen Benutzer und Benutzerinnen.
http://www.yorku.ca/BodyMissing/artists/plot Betty Spackman / Anja Westerfrölke 1996 " PLOT", Internet-site in 'Body Missing' von Vera Frenkel: PLOT vergleicht den Umgang mit unserer Geschichte mit der Arbeit im Garten. Analog zur Schaufel, die den Boden im Garten bearbeitet, werden Informationen über den Verbleib von Kunstwerken nach 1945, über Adolf Hitler, seine Beziehung zu Linz und über sein Verhältnis zur Kunst mit den interaktiven Möglichkeiten des Internets aufbereitet.
Texte von sieben österreichischen Autorinnen werden in verschiedenen Stufen der Vergrößerung gesehen. Diese Felder lassen sich wie bei einem Dominospiel aneinanderreihen.
'Transportiert' bezieht sich sowohl auf die neue Platzierung des textilen Materials in einer Ausstellung, als auch auf die Veränderung, die jedes Kunstwerk erfährt, sobald es dokumentiert wird.
Von einem Standort genommen und an einen anderen verlegt, von einem Zustand in einen anderen versetzt, wird das erneut gezeigte Material - die zusammengelegte Bootsdecke - zu einem Beweisstück, zu einem Artefakt, zur Erinnerung an das ursprüngliche Ereignis.
Es wird eine bestimmte Geschichte präsentiert, indem die ursprüngliche Absicht und der eigentliche Vorgang des Transportes über den holländischen Kanal erzählt wird. Die greifbare Gegenwart der Bootsdecken als ausgestellte Objekte verdeutlicht den zeitlichen Abstand dazu.